Hospizverein Büdelsdorf

Bericht des 1. Vorsitzenden

des Fördervereins Häusliche Hospiz Büdelsdorf e. V.

über die Tätigkeit des Vereins im Geschäftsjahr 2022

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie ganz herzlich zur JHV 2023 und bedanke mich für Ihr Verständnis bezüglich der Verschiebung unserer MV auf den heutigen Tag.

Das Jahr 2022 war von den Rahmenbedingungen her deutlich leichter als die beiden Jahre vorher, die Corona-bedingt zu stark spürbaren Einschränkungen in unserer Tätigkeit geführt hatten.

War unsere letztjährige Mitgliederversammlung noch mit den Unsicherheiten der Pandemie verbunden, so entspannte sich die Lage im Laufe der Zeit zusehends und Normalität zog wieder in unseren Alltag ein.

Unser Vorstand, der sich durch entsprechende Wahlen personell in bestimmten Funktionen verändert hat, konnte alle geplanten Sitzungen stattfinden lassen. Der Vorstand hat 6 Sitzungen durchgeführt und sich neben dem Tagesgeschäft u.a.

– mit der grundsätzlichen Neuausrichtung des Vereins unter Einbezug auch der Ehrenamtlichen,

– mit der dringend notwendigen Stellvertretung für unsere Koordinatorin,

– mit der Anmietung von Räumlichkeiten,

– mit der regionalen Netzwerkarbeit, die immer mehr an Bedeutung gewinnt und von den Kostenträgern zwischenzeitlich auch verpflichtend gefordert wird,

– mit der Gewinnung von Ehrenamtlichen sowie

– mit der Anschaffung einer Software für ambulante Hospizdienste, die insbesondere für die Dokumentation der von uns ausgeführten Begleitungen geeignet ist, befasst.

Über die Ergebnisse unseres Strategietages im September und den daraus resultierenden Neuerungen hatten wir im Info-Brief Nr. 21 ja ausführlich berichtet.

Geeignete Räumlichkeiten haben wir leider bisher nicht gefunden und sind deshalb umso dankbarer, dass wir die Räume hier bei der AWO nutzen dürfen.

Eine Stellvertretung für unsere Koordinatorin haben wir auf 520,–Euro-Basis gefunden. Diese hat ab 1.3. 2023 Frau Lara Tinsen übernommen. Darüber sind wir sehr froh. Eine höhere Stundenzahl und damit eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist aufgrund unserer Vereinsgröße nicht refinanzierbar und damit nicht sinnvoll.

Wir haben derzeit 29 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Es gab 43 abgeschlossene Begleitungen, 16 sind in dieses Jahr mitgenommen worden.

Es gab 15 Einzeltrauerbegleitungen, 5 Trauercafe`s und 8 Treffen der Hospizbegleiterinnen und -begleiter.

Aus diesen Zahlen ist deutlich abzulesen, welch großartige Arbeit sowohl von Frau Dopp, aber insbesondere auch von unseren Ehrenamtlichen geleistet worden ist. Und dieses zum Wohle unserer Büdelsdorferinnen und Büdelsdorfer. Dafür ein von Herzen kommendes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben.

Und dieses gilt nicht zuletzt auch für meine Vorstandskolleginnen und -kollegen.

Seit Mai letzten Jahres treffen sich die Ehrenamtlichen wieder regelmäßig zu monatlichen Gruppenabenden und Supervision.

Fortbildungen sind im abgelaufenen Jahr auch wahrgenommen worden. So haben Ehrenamtliche und unsere Koordinatorin an Kongressen,Fachtagungen, Ausstellungen rund um die Themen Trauer, Tod, Sterben, Leben teilgenommen. Frau Dopp hat sich darüber hinaus in Fragen der Abrechnung und der Versicherungen im Vereinswesen fortgebildet.

Wir hatten eine öffentliche Veranstaltung Trauer und Demenz – ein Abschiednehmen im Leben im Rahmen der „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ im Haus Am Park durchgeführt.

Der Lehrgang für zukünftige Sterbebegleitende , der in 2021 begonnen hatte, konnte ab März 2022 mit 12 Treffen fortgesetzt und im Sommer abgeschlossen werden. Von den 7 gestarteten Teilnehmerinnen haben 3 den Lehrgang nicht beendet, 2 haben vor dem Praktikumsteil aufgehört, 2 haben haben den Lehrgang erfolgreich beendet und stehen für die ehrenamtliche Begleitung zur Verfügung.

Für einen weiteren Befähigungskurs im Herbst gab es leider nicht genug Interessenten. Ein neuer Versuch soll in kommenden Monat gestartet werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Anmeldezahlen sein werden.

Insgesamt fällt auf, dass Corona spürbar dazu beigetragen hat, dass familiäre Netzwerke um lebensbedrohlich Erkrankte herum deutlich labiler und damit instabiler geworden sind. Der Hilfebedarf , der bisher von der Familie oder vom Freundeskreis abgedeckt worden ist, ist durch die durch Corona erzwungene Isolation praktisch weggefallen. Das macht sich jetzt durch erhöhte Nachfrage an unseren Verein bemerkbar. Dieses gilt auch für die Trauerbegleitung, wo insbesondere auch bei jüngeren Betroffenen die Bereitschaft, sich in der Trauer „nach außen“ zu öffnen, erheblich geringer geworden ist. Dieses führt ebenfalls zu einer höheren Nachfrage an unseren Verein.

Diese Entwicklung betont einmal mehr die Wichtigkeit und Bedeutung unserer Arbeit, macht aber gleichzeitig deutlich, dass wir dringend weitere Ehrenamtliche brauchen. Nichts ist schlimmer, als Hilfesuchende abzuweisen.

Abschließend spreche ich nochmals ein dickes, dickes Dankeschön an alle im Verein wirkenden Menschen aus – Ihr seid einfach großartig!!!

Ich bedanke mich bei den Menschen, die um unseren Verein herum mit unterstützen und uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Hier sei beispielhaft Herr Pohl genannt, ohne den wir des öfteren schon buchungstechnisch aufgeschmissen wären.

Und ich bedanke mich bei unseren Mitgliedern und Spendern, die dazu beitragen, dass wir beispielsweise Trauerarbeit überhaupt leisten können. Diese ist nämlich nicht refinanzierbar.

Büdelsdorf, 25.4. 2023

Jürgen Hein